Eine stark ausgeprägte Lese-/Rechtschreib-Schwäche hat Ilias Oster viele Probleme in der Schule bereitet.

Also, das war halt, ich glaube, also so richtig weiß ich nicht mehr, wann das war. Ich glaube, da war ich vier oder so fünf irgendwie so was. Da wurde das diagnostiziert anscheinend. Ich weiß es nicht. Ich selber habe da nicht so viel mitbekommen, ich erinnere mich da auch nicht mehr an so viel. Aber ich erinnere mich noch so an die Grundschulzeit oder so, was halt immer, wo es schwierig war. Ich hatte irgendwie in allen Fächern Probleme mitzukommen. Also habe ich Vieles nicht gleich verstanden und weil die Klasse auch sehr groß war – ich glaube 30 Kinder so – hat die Lehrerin halt auch nicht viel Zeit für jeden einzelnen Schüler gehabt. Und deswegen bin ich halt in vielen Fächern sehr schlecht gewesen, weil ich einfach nicht immer gleich verstanden habe, wie man das macht und worum es geht. Und keine Ahnung, ich glaube damals war es auch schon so. Ich konnte halt – eigentlich mit ADHS kann man auch nicht mehr. Und ich hatte auch eine Lese-Rechtschreibe-Schwäche. Und deswegen kann ich auch nicht so gut Lesen und nicht sehr leserlich schreiben. Und ja keine Ahnung es war halt schon immer so, dass ich irgendwie Angst gehabt habe, wenn es darum ging, irgendwelche Texte vorlesen oder so. Also da habe ich eigentlich immer extreme Angst gehabt, weil, wenn die Lehrerin gesagt hat: „Ja wir lesen jetzt auf der Seite 103“ oder so, irgendwas und sagt „Ja, wer liest von euch?“ und hat immer durch den Raum geschaut, habe ich immer Angst gehabt, dass ich das lesen muss, weil ich halt genau gewusst habe, ich kann nicht richtig lesen. Und dann, es ist schwierig vor der Klasse vorzulesen, welches Tempo nimmt man, überliest man irgendwas – und ich überlese halt irgendwie ständig Buchstaben. Oder keine Ahnung, dann gibt das Wort einen ganz anderen Sinn so. Und da habe ich echt immer Angst vorgehabt oder ja heute eigentlich nicht mehr so. Und dann in der Grundschulzeit, war es so, weil ich irgendwann so schlecht war, weil ich einfach nicht mehr mitgekommen bin, da haben wir dann die Schule gewechselt. Und da gibt es auch so Lese-Rechtschreibe-Klasse: Leseklasse heißt die. Und da war es dann so, dass wir noch einmal alles von vorne quasi gemacht haben. Ich habe dann die 3. Klasse wiederholt und da haben wir dann quasi fast noch mal bei null angefangen. Noch einmal Lesen und Schreiben geübt, viel intensiver, und dann auch mit Mathe und so. Also das war viel besser da. Die Klasse war auch nur zehn Leute groß. Und da haben die sich dann richtig viel Zeit für die einzelnen genommen und noch individuelle Aufgaben und so. Und da konnte ich dann eigentlich wieder richtig gut mitmachen und war auch recht gut dann am Ende. Also mein Abschlusszeugnis von der Grundschule war glaube ich Schnitt 2,0 oder irgendwie so. Also ich war schon recht gut dann. Und dann bin ich auch auf das Gymnasium gekommen. Und dann war ich auf dem Gymnasium, wo ich halt in (Name eines Ortes) war. Und da keine Ahnung, das ging im ersten Jahr eigentlich so. Aber danach war es auch wieder schwieriger – vor allem dann, wo Latein dazu kam. Da habe ich mich recht schwergetan, weil das halt eine neue Fremdsprache war, ich irgendwie keinen Bezug dazu hatte. Ich habe es halt genommen, weil ich dachte, es wäre ein bisschen leichter als Französisch. Und da habe ich einfach auch irgendwann so schlecht geworden, dass wir dann, wegen dem und wegen auch vielen anderen Sachen gesagt haben, ich wiederhole dann halt die Klasse. Und die habe ich dann halt beim Wechsel dann halt wiederholt, also auf der Schule dann und da war es dann wieder so, dass halt die Klasse auch in Latein ganz am Anfang war und da habe ich dann noch einmal alles von vorne mitbekommen. Und weil ich halt schon so oder von früher so ganz viele Sachen wusste: Vokabeln und Grammatik und so – also überall konnte ich was. Wenn wir was gelernt haben, Verknüpfen mit alten Sachen und deswegen bin ich in Latein relativ geworden. Also das hat mir schon ziemlich geholfen. Und da die Lehrerin da war auch extrem nett. Und die hat sich immer sehr viel Zeit für alle genommen. Und allgemein da alle Lehrer haben sich am Anfang halt extrem um einen gekümmert. So, weil die nicht wussten, wie kennt der sich aus und wo hat der seine Lücken und so. Und da habe ich dann eigentlich recht schnell viele Sachen wieder gelernt und war auch wieder gut in der Schule. Und das hat mir eigentlich schon dann wieder die Kraft gegeben weiterzumachen und mich wieder anzustrengen.