Die Erfahrungen von Andre Köppl

Portrait Andre Köppl ist zum Zeitpunkt des Interviews im Oktober 2011 29 Jahre alt. Er ist unverheiratet und arbeitet als wissenschaftlicher Angestellter. Bei ihm wurde vor vier Jahren Colitis ulcerosa diagnostiziert. Nach einiger Zeit kam zusätzlich die Diagnose Epilepsie dazu. Herr Köppl hat einer Veröffentlichung seines Interviews in der Videoversion zugestimmt.

Andre Köppl saß gerade an seiner Examensarbeit, als die ersten Durchfälle auftraten. Als Mesalazin in Form von Tabletten nicht weiterhalf, Blut im Stuhl dazukam, sich zunehmend der Gesundheitszustand verschlechterte, ein Cortison-Präparat noch weitere Probleme bereitete, bekam Andre Köppl richtig Angst, geradezu Panikattacken und suchte das nahegelegene Universitätsklinikum auf. Die dortige Behandlung ließ ihn zumindest ein knappes Jahr beschwerdefrei sein. Dann aber kommt es zu den nächsten Schüben, letztlich einer Krise, begleitet von heftigen Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schlaganfall, einer Thrombose mit Lähmung einer Körperhälfte und schließlich epileptischen Anfällen.

Vieles hat sich mittlerweile gebessert; geblieben sind die epileptischen Anfälle – und die Colitis ulcerosa. Andre Köppl kann aber mittlerweile einen drohenden epileptischen Anfall genauso wie einen neuen Colitis-Schub fast immer voraussehen und sich relativ gut darauf einstellen.

Die Informationen zu seiner Erkrankung in den verschiedenen Krankenhäusern haben ihm recht wenig geholfen. Viel zu selten haben die Ärzte mit ihm gesprochen: Und – gerade, als sich die Symptome häuften – er spürte die zunehmende Unsicherheit der Ärzte, die ihm z. T. sogar „Einbildung“ unterstellten. Die Diät-Empfehlungen in der Reha waren zum Teil falsch, was sich erst später, gewissermaßen zufällig herausstellte.

Von Anfang an aber gelang es Andre Köppl – auch aufgrund seiner Ausbildung als Informatiker – sehr gut, die Informationen im Internet zu seinen verschiedenen Erkrankungen zu nutzen. Genauso hilfreich für ihn sind Freunde, die mit ihm gemeinsam versuchen, immer auf dem aktuellen Stand zu sein.

 

Das Interview wurde am 27.10.2011 geführt.

 

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