Die Erfahrungen von Monika Roth

Portrait Monika Roth ist Mitte 60 und war vor ihrer Berentung im Schuldienst tätig. Seit mehreren misslungenen Zahnbehandlungen leidet sie an Schmerzen im Kieferbereich. Auch ihr Gehör ist in vielfältiger Weise beeinträchtigt. Sie erlitt mehrere Hörstürze und hat einen Tinnitus. Bedingt durch zwei Unfälle im Straßenverkehr hat Monika Roth außerdem Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule. Vor gut zwanzig Jahren wurde bei ihr eine Fibromyalgie diagnostiziert.

Aufgrund der Vielfalt der Schmerzproblematiken fiel es auch Spezialisten bisweilen schwer, die Ursachen für die Beschwerden zu finden. Monika Roth weiß heute, dass sie bereits zweimal an Borreliose erkrankt war. Beim ersten Mal wurde die Infektionskrankheit jedoch erst ein Jahr nach Auftreten der ersten Symptome erkannt. Ihre ständigen Beschwerden wurden bis zu diesem Zeitpunkt als Folgen der andauernden Kiefer- und Zahnbehandlungen gedeutet. Für Monika Roth lassen sich aus heutiger Sicht die Ursachen ihrer Beschwerden nicht klar voneinander abgrenzen.

Im Alltag leidet Monika Roth vor allem unter der Verschlechterung ihres Hörvermögens. Sie berichtet, dass sie sich inzwischen zu vielen Dingen mehr Zeit nehmen muss. Sie hat gelernt je nachdem, wie sie sich gerade fühlt, die zu erledigenden Aufgaben anders zu gewichten.

Ihre Beschwerden versucht Monika Roth auf unterschiedliche Weisen zu lindern. Viele Behandlungenversuche haben sie in den letzten Jahren sehr viel Geld, Zeit und Kraft gekostet. Zunächst erhielt sie nach ihrem Unfall regelmäßig Krankengymnastik und unterzog sich Craniosacral-Behandlungen. Heute betreibt sie so gut sie kann Qigong. Monika Roth versucht so wenig wie möglich Medikamente zu nehmen und so weit es geht auf andere Therapiemöglichkeiten zurückzugreifen.

Besonders wichtig ist für sie in diesem Zusammenhang die Meditation. Ihre Erfahrungen, sich auf diese Weise mit den Schmerzen auseinanderzusetzen, sind für sie ausgesprochen wertvoll. Auch eine lange, intensive Psychotherapie und Freunde, die selbst auch Probleme haben, halfen ihr sehr.

Seit ihr Hörvermögen beeinträchtigt ist, setzt sie verstärkt auf bildhafte Kommunikation. Sehr gerne ist sie kunsthandwerklich tätig und kann bei dieser Arbeit Belastendes vergessen. Monika Roth geht noch immer sehr gerne ganz bewusst in die Natur. In dieser Umgebung kann sie sich an vielen Dingen erfreuen. Die bewusste Bewegung tut ihr in gemäßigter Form sehr gut und so unternimmt sie mit Bekannten gerne Ausflüge.

Das Interview wurde im Sommer 2010 geführt.

 

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