Darmspiegelung

Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist eine der aussagekräftigsten Untersuchungen für die Erkennung von Darmkrebs. Eine Darmspiegelung im Kontext der Darmkrebs-Vorsorge wird bei Männern ab 50 Jahren, bei Frauen ab 55 Jahren empfohlen, die Krankenkasse übernimmt die Kosten hierfür. Mit einem speziellen Instrument, dem Endoskop, betrachtet der Arzt/die Ärztin das Innere des Darms und untersucht die Darmschleimhaut nach Auffälligkeiten. Außerdem kann er/sie mit Hilfe des Endoskops an verdächtigen Stellen Gewebeproben entnehmen sowie Wucherungen der Darmschleimhaut (Darmpolypen) abtragen (siehe http://www.darmkrebs.de/frueherkennung-diagnose/untersuchungsmethoden/darmspiegelung/).

Durchführung mit und ohne Beruhigungsmittel, Schmerzempfinden

Die meisten unserer Interviewpartner*innen beschreiben, dass sie die Darmspiegelung zwar als unangenehm, aber nicht als schmerzhaft empfanden. Wichtig war vielen, dass ihr Arzt/ihre Ärztin mit ihnen sprach, sie mit ihm/ihr entscheiden konnten, wie die Untersuchung ablaufen sollte und dass sie gut aufgeklärt wurden. Die Untersuchung kann bei vollem Bewusstsein oder auch mit einem starken Beruhigungsmittel, das einen in eine Art Dämmerschlaf versetzt, durchgeführt werden. Dann ist anschließendes Autofahren jedoch für einen Tag nicht möglich.

Erna Hettich hat auch ohne Betäubung keine Schmerzen und bekommt während der Untersuchung alles erklärt.

Wilfried Schönfeld wird meistens sediert und kann durch das autogene Training gut entspannen.

Isabelle Arnolds Arzt erklärte ihr vor der Darmspiegelung genau, was passiert.

Jan Holgersson hat sich nach der ersten Spiegelung ohne Betäubung dafür entschieden, in Zukunft eine Betäubung in Anspruch zu nehmen.

Einige unserer Interviewpartner*innen fanden es auch interessant, ihren Darm einmal von innen betrachten zu können.

Joachim Braun ist fasziniert, wie er seinen Darm auf dem Bildschirm sehen kann.

Ingrid Weis schaute bei ihrer ersten Darmspiegelung interessiert zu.

Manche jedoch, vor allem, wenn schon Darmvorerkrankungen oder Operationsnarben vorlagen, oder der Tumor an einer unangenehmen Stelle saß, empfanden die Untersuchung als schmerzhaft. Einige erzählen, dass sie große Angst davor gehabt hätten. Andere waren mit der Aufklärung oder dem Untersuchungsablauf unzufrieden.

Sehr belastend empfanden viele, dass die Untersuchung mit einer enormen psychischen Unsicherheit einherging und oft die Diagnose während der Untersuchung gestellt wurde (siehe „Diagnosemitteilung“ und „Untersuchungen“).

Mit 13 Jahren hatte Johanna Vogel solche Schmerzen, dass die Untersuchung abgebrochen werden musste.

Obwohl Margarete Reichle zugsichert wurde, sie bekäme eine Narkose, war sie bei der Untersuchung wach.

Eine Darmspiegelung dauerte bei Sylvia Herrmann sehr lange, weil das Gerät kaputt war.

Abführen zur Vorbereitung

Zur Vorbereitung für die Darmspiegelung muss der Darm von sämtlichen Speise- und Stuhlresten gereinigt werden. Hierfür ist es notwendig, am Tag zuvor mittels eines Abführmittels den Darm zu entleeren, in Ausnahmen auch mittels eines rektalen Einlaufs. Für Menschen, die bereits ein Stoma haben und zur Nachsorge eine Darmspiegelung durchführen lassen, wird der Darm durch einen Einlauf durch das Stoma gereinigt. Unsere Interviewpartner*innen haben das Abführen auf unterschiedliche Weise erlebt. Während dies für manche problemlos möglich war, hatten andere massive Probleme, oft mit dem Trinken des Abführmittels.

Oskar Lord-Grebl hatte Angst, dass er auf dem Weg zur Darmspiegelung aufgrund des Abführmittels nochmal eine Toilette braucht.

Für Erna Hettich ist die Vorbereitung auf die Untersuchung das Schlimmste daran.

Isabelle Arnold hat verschiedene Erfahrungen mit den Abführmitteln gemacht.

Als Kind ließ sich Johanna Vogel einiges einfallen, wie sie den Geschmack des Abführmittel ertragen konnte.

Vorsorge

Auch unabhängig von einer Erkrankung werden allen Personen ab dem 50. Lebensjahr Darmspiegelungen als Vorsorgeuntersuchung in regelmäßigen Abständen empfohlen und auch von den Krankenkassen bezahlt (siehe www.darmkrebs.de). Vielen unserer Interviewpartner*innen war es ein großes Anliegen, gesunden Menschen zu vermitteln, dass mit der Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung Darmkrebs verhindert werden kann. Einige unserer Erzähler*innen bereuen, dass sie nicht früher an einer Vorsorge teilgenommen haben. Andere sind enttäuscht, dass sie schon in jungem Alter erkrankten, wo die Vorsorge noch nicht von den Krankenkassen empfohlen und bezahlt wurde (siehe auch „Untersuchungen“).

Bei familiärem Risiko wird die Vorsorge schon viel früher von der Krankenkasse bezahlt. Vor allem bei genetischer Vorbelastung (HNPCC, siehe „Infos & Links“) erlebten unsere Interviewpartner*innen es als entlastend für sich selbst und die Angehörigen, die es weitervererbt haben, wenn sie sich einer Darmspiegelung zur Vorsorge unterzogen.

Wilfried Schönfeld findet die Darmspiegelung harmlos und betont, dass es eine aktive Vorsorge ist.

Lisa Roths Familie ist mit einer Darmspiegelung an die Öffentlichkeit gegangen um anderen Mut zu machen.