Die Einnahme von Tabletten löste bei Tessa Ruth Depressionen und andere psychische Veränderungen aus.

Zu den Medikamenten, dass die also bei mir sehr unangenehme Nebenwirkungen auch erzeugen. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass alles gehemmt wird. Dass man dann, dass die Gefühle gehemmt sind, sage ich jetzt mal so. Also kann man nicht so sagen. Aber so fühlt es sich an. Also wenn ich diese Tabletten nehme, das ist schrecklich. Ich fühle mich schrecklich damit. Und obwohl ich mich besser konzentrieren kann, muss ich sagen, ich kann mich besser konzentrieren. Aber es ist auch so, dass ich dadurch depressiv werde und oft auch alles so ein bisschen anders wahrnehme. Also gar nicht mehr so richtig. Manchmal ist es so, dass ich alles so gedämpft wahrnehme. Und ich bin fast schon so, ich kann auch nicht mehr so richtig, nicht mehr so emotional. Und manchmal ist es so, da erzählt mir jemand was Trauriges und ich finde es nicht traurig. Und das ist total erschreckend. Das ist wie als würde irgendwas tot in mir sein oder als wäre ich irgend so eine, ja, irgendwie so eine Maschine oder so. Und ich mag es einfach nicht, weil ich durch diese Depressionen, also die verstärken sich meine Ängste noch und meine Minderwertigkeitskomplexe sage ich mal so, das verstärkt sich alles dadurch noch. Und deswegen möchte ich das eigentlich nicht. Vor allen Dingen, weil meine Mutter auch – also bei ihr wurde das nicht getestet, aber man kann das (...) (unverständlich) – also sie hat eigentlich die gleichen Symptome, dass sie ADHS hat. Und klar haben wir das von ihr. Also, meine Brüder haben ja auch ADHS. Also dann haben wir das alles von ihr. Und bei meinem Großvater ist es auch das gleiche zu erkennen. Aber meine Mutter hat es ja auch geschafft, ihr Leben ohne Medikamente zu regeln, zu studieren, zu promovieren, wo ich so denke: „Dann müsste ich es doch auch hinkriegen" – also ohne Medikamente. Auch wenn es schwer ist. Aber da habe ich ja dann auch gesagt: „Ich will keine Medikamente nehmen" – weil also ich habe lange Medikamente genommen. Manchmal ist es halt so, dass es gar nicht: „Mh, ja... schmeiße ich mir noch eine Pille rein." Eigentlich ist es so, dass ich keine Medikamente nehme. Das ist besser.