Claudia Gross schildert, wie ihr das neuropsychologische Gedächtnistraining in der Ergotherapie half.

Ja, meine Ergotherapeutin, die war ganz lieb. Ich sollte zur Ergotherapie und wusste gar nicht warum. Ich wusste nicht genau, was Ergotherapie ist. Stand dann da im Wartebereich erklärt. Also wusste ich, es geht irgendwie darum, im Alltag mit den Beeinträchtigungen leben zu können. Und ja, da war ein ganz junges Mädchen, die mich da betreut hat und hat mit mir erst mal so einen Bogen gemacht, wo ich die Krankheit merke, wo sie mich einschränkt. Und bei der nächsten Sitzung hat sie dann mit mir trainiert.
Denn meine Angst war da bezüglich meines Berufs und meines Alltags, dass ich nicht mehr konzentriert genug bin. Also ich habe Wortfindungsschwierigkeiten. Ich habe das Gefühl, ja, ich kann mich nicht erinnern. Also mein Mann hat sich mit mir unterhalten und im nächsten Moment habe ich vergessen, was er gesagt hat. Oder ich bin mit dem Auto gefahren und habe mich gefragt: War die Ampel jetzt wirklich grün?
Und sie hat das mit mir trainiert mit Memory-Karten, sodass ich so da mit meinem Sohn zu Hause weitermachen konnte. Und hat mir aber auch erklärt und sich richtig mit mir gefreut, dass diese Konzentrationsschwäche eher Unsicherheit ist oder vielleicht mit Tabletten zusammenhängt. Aber es ist nichts Neurologisches, weil ich habe Bewegungsabläufe gemacht während ich dann acht oder neun Memory-Karten noch auswendig aufsagen konnte. Also die Konzentration war da. Ich habe zwar schon gemerkt, dass es mich anstrengt, mehr als üblich. Aber es ist eben noch da. Ich bin noch in der Lage mich zu unterhalten und mich zu erinnern. Ich muss nur eben mehr Konzentration aufwänden als üblich. Also Autofahren und reden, das wird schon schwierig. Oder zuhören. Oder telefonieren und gleichzeitig koordinieren, was auf dem Herd passiert. Das wird auch schwierig. Aber sie hat mir Ansätze gezeigt, wo ich trainieren kann.

Rheumatologische Reha bei einer Autoimmunerkrankung