Das offene Gespräch mit seiner Partnerin half Kay Hahn, nicht in der Angst unterzugehen.

Und unser Austausch miteinander rund um die Bedrohung, die Sexualität könnte sich verändern bis hin zu wegfallen, das waren eigentlich sehr ruhige Gespräche, weil auch immer sehr schnell deutlich war: "Ich lasse mich nicht operieren." Und das steht eigentlich überhaupt nicht zur Debatte. Ich weiß nicht, wie es verlaufen wäre oder noch würde, wenn sich die Blutwerte verändern und ich vor der Alternative stehe, jetzt muss ich es möglicherweise machen lassen. Aber das ist ja jetzt nicht, von daher ging es erst einmal darum: Wo stehen wir jetzt und wo sind wir jetzt? Und da ging es eher um dieses Bild: Ja, Kinder, das ist eine Idee und eine Vorstellung.
Und insofern, haben wir eigentlich also von der Diagnose an, es war zweigleisig, wir konnten zusammen weinen, wir konnten uns bedroht fühlen und das war unangenehm und wir konnten trotzdem auch darüber lachen, wir konnten trotzdem weiter lustvoll miteinander sein. Und phasenweise sagte sie: "Wenn du es nicht sagen würdest, ich denke da oft gar nicht daran." Also wo ich schon täglich damit zu tun habe, wirklich also kann ich nicht anders sagen, heute ist das nicht mehr täglich, aber am Anfang war wirklich täglich x-fach die Auseinandersetzung, das Hinspüren.
Und sie konnte das ein Stück weit wirklich beiseiteschieben und sagen: "So wie ich dich erlebe, kann ich das auch einfach einmal völlig vergessen. Und dementsprechend befreit und auch weiterhin lustvoll sind wir miteinander umgegangen. Einmal abgesehen von anderen Beziehungsschwierigkeiten, die es immer einmal gibt und so, aber rund um das war es eigentlich seit Anfang an ein ziemlich großes Vertrauen und auch eine Offenheit darüber zu sprechen was ist, aber nicht darin unterzugehen, auch nicht in der Angst unterzugehen.